Forschung

Community of Practice
„Agile Organisationen“

Die Teilnehmerinnen der Community of Practice (CoP) suchen Antworten auf die Frage, wie ihre Unternehmen agiler werden können. Neben wissenschaftlichen Aktivitäten steht der Wissens- und Erfahrungsaustausch untereinander im Mittelpunkt. Wenn Sie interessiert sind, sind Sie als Mitglied willkommen.

Lernen von Orca, Star & Co:
Community of Practice “Agile Organisationen” an der gfo

Wer wissen will, was Agilität ist, sollte sich gelegentlich einmal spannende Tierdokus ansehen. Es ist ungeheuer faszinierend zu sehen, wie Orca-Wale sich unglaublich schnell als Gruppe koordinieren und ihre Jagdtaktik situationsbedingt sofort ändern, um z.B. eine Robbe von einer zunächst sicher scheinenden Eisscholle herunterzuspülen. Ähnlichkeiten zum heutigen Wettbewerbsgeschehen im Weltmarkt sind nicht rein zufällig.

Aber auch aus Sicht der vermeintlich Schwächeren ist Agilität sinnvoll: Wenn ein Schwarm von Singvögeln einen Raubvogel abwehren will, bildet er einen koordinierten „Organismus“, der gezielt und mit blitzschnellen koordinierten Bewegungen den Jäger verwirren und sogar vertreiben kann.

Eines wird hier klar: Die Fähigkeit, gemeinsam schnell, gezielt und richtig zu agieren bzw. auf veränderte Bedingungen zu reagieren, kann überlebenswichtig für Organisationen sein.

Deshalb liegt uns das Konzept der Agilität am IOM besonders am Herzen. 2015 haben wir die Community of Practice “Agile Oranisationen” innerhalb der Gesellschaft für Organisation (gfo) initiiert. Die Teilnehmer*innen wollen Antworten auf die Frage finden, wie ihre Unternehmen agiler werden können. Natürlich beschäftigen wir uns dabei auch mit der wissenschaftlichen Erforschung und Analyse rund um das Thema Agilität. Dabei entstehen auch Ergebnisse, die wir nach außen weitergeben können (siehe dazu auch die Studie “Agilität von Organisationen”).

Hauptanliegen der Community ist aber der persönliche Austausch und die gegenseitige Inspiration und Beratung der Teilnehmer*innen. Jede*r Interessierte ist eingeladen, Mitglied zu werden und sich mit seinem*ihrem Wissen und seinen*ihrem Erfahrungen einzubringen.

Möchten Sie Teil der
Community werden?

Bitte wenden Sie sich an Prof. Dr. Andreas Aulinger, der die Community koordiniert.

Veranstaltungen der CoP

Die Community trifft sich in Arbeitsgruppen mit unterschiedlichem Themenfokus. Darüber hinaus gibt es größere gemeinsame Zusammenkünfte zum übergreifenden Austausch. Die Treffen der Community of Practice sind für jeden Interessierten offen.

Das letzte Treffen der Community of Practice zum Thema “Herausforderungen der Selbstorganisation” hat am 07. Februar 2020 in den Räumen des IOM stattgefunden.

Treffen

Aus der Praxis wissen wir, dass ein Ziel wie „Agile Zusammenarbeit“ leicht formuliert ist, da die damit verbundenen Vorteile in einer VUCA-Welt auf der Hand liegen. Gleichwohl ist festzustellen, dass die heutigen Formen der Zusammenarbeit und die ihnen zu Grunde liegenden Denk- und Verhaltensweisen in vielen Unternehmen und Branchen noch immer klassisch hierarchisch geprägt sind, was einen produktiven Umgang mit Veränderungen deutlich erschwert. Die entscheidende Herausforderung in Change-Projekten besteht also darin, einerseits Kopf und Herz für mehr Agilität und Selbstorganisation zu gewinnen und andererseits einen Rahmen zu schaffen, der selbstorganisiertes und agiles Arbeiten nachhaltig ermöglicht. Darum ging es im Fallstudienworkshop Selbstorganisation der CoP Agile Organisationen am 7. Februar 2020.

Nach einem Impulsvortrag über die verschiedenen Varianten der Selbstorganisation in Unternehmen durch Prof. Dr. Andreas Aulinger zeigten Heike Schröder (Inhaberin von Sinn+Wandel) und Dr. Volker Naumann (Lean Architekt DB Netz AG) eine reale Fallstudie der Deutschen Bahn zu einem Lean-Transformationsprozess, der perspektivisch auf die Erreichung von Exzellenz in bestimmten Geschäftsprozessen ausgerichtet war. Der Kern der Transformation bestand darin, ein Mindset für agile und selbstorganisierte Formen der Zusammenarbeit zu etablieren. In Kleingruppen wurden anschließend auf der Basis dieses Falls Lösungsideen für die Zukunft eigener Projekte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeitet, präsentiert und gemeinsam reflektiert. Das beiliegende Fotoprotokoll dokumentiert den Verlauf des Fallstudienworkshops und die zahlreichen dabei entstandenen Ergebnisse.

Downloads:
CoP Agile Organisationen Workshop Selbstorganisation

Haltung und damit verbundene Werte sind die zentralen Treiber in der agilen Organisation. Dabei scheint es leicht, hilfreiche Werte zu benennen. Allerdings entstehen Fragezeichen über den Köpfen, wenn es darum geht, Werte greifbar, sichtbar und in der Organisation lebbar zu machen. Dieser Herausforderung haben wir uns am 2. September 2019 in der “Community of Practice Agile Organisationen” in den Räumen des IOM gestellt.

Angeleitet von Susanne Grätsch vom berliner team und von Nadine Kretschmar von der WBS Training haben wir uns mit dem Spiral Dynamics-Modell nach Clare Graves beschäftigt. Zunächst haben wir, um dies „erlebbar“ zu machen, im Rahmen einer „Value Party” ein Werteprofil der Teilnehmergruppe erstellt. Die Dokumentation, die hier als PDF zum Download bereitsteht, zeigt dies in vielen Bildern. Damit wurden die zentralen Werte der Gruppe sichtbar gemacht. Gleichzeitig zeigte sich, wie die Gruppe ihr Umfeld bezüglich dieser Werte wahrnimmt und mit welchen Werten die Zukunft aus Sicht der Gruppe am besten gestaltet werden kann. Weitere Übungen machten diese verschiedenen Wertesysteme in kurzer Zeit „erlebbar“. Im weiteren Verlauf ging es um die Frage, welchen Nutzen und welche Grenzen die Arbeit mit dem Spiral Dynamics-Modell im Hinblick auf mögliche Anwendungen in den eigenen Organisationen haben kann und wie man damit Veränderungen anstoßen kann.

Zwischendrin, beim Lunch und danach, gab es wie immer genügend Zeit zum Austausch und Netzwerken.

Downloads:
CoP Treffen 02.09.2019 Impressionen